Rückblick...
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Auf dem Heimweg vom Art-Camp bin ich am Sonntag Nachmittag am Pferdemarkt zufälligerweise in ein Straßenfest geraten. Dort, wo normalerweise tausende Autos jeden Tag über den Asphalt rollen, gab es nun Erfrischungsbuden, Breakdancer und Musikbands, man spielte mit Freunden gemütlich Hockey und konnte spielerisch alternative Fortbewegungsmittel ausprobieren. Offenbar wussten es alle (ausser mir City Hopperin) - es war autofreier Tag!
Was für ein tolles Gefühl, eine der meist befahrenen Straßen Deutschlands wenigstens für ein paar Stunden wieder in Besitz nehmen zu können - dort wo normalerweise eine Sekunde des Zögerns oder Vorauseilens schon den Tod bedeuten kann. Unweigerlich erinnerte ich mich an die erste Demo vor Ort, gegen den damals noch ungebrochenen Autowahn. Wenn ich mich nicht täusche, war es eine "spontane" Demo. Es hatte sich ein, zwei Tage vorher schon im Viertel herumgesprochen, dass man zu vorgegebener Zeit "spontan" zusammenkommt und es hat funktioniert. Da war er, der erste Hamburger Flash Mob ;-)
Es gab noch kein 30km Tempolimit. Die Autos und vor allem die Transitlaster donnerten nur allzu oft mit überhöhter Geschwindigkeit durch das Wohnviertel. Immer wieder waren vor allem Kinder und ältere Menschen bei tragischen Verkehrsunfällen zu Schaden gekommen. Doch von Seiten der Verkehrsbehörde reagierte man einfach nicht. Irgendwann war das Fass dann voll! Wir blockierten für mehrere Stunden den Pferdemarkt. Das tolle war, dass auch die Hausmeisterin von nebenan, die besorgte Mutter und der pensionierte Nachbar von gegenüber mit dabei waren. Hatte was sehr Subversives...
Kann sich eine|r von Euch erinnern, in welchem Jahr das war? Anfang der 90er? Damals hatte ich leider noch kein Fotohandy, sonst könnte ich diese Erinnerung jetzt auch bebildern...