Auf der Ars Electronica im September 2012 habe ich Xaviere Masson von "Le Laboratoire Paris" getroffen. Angeregt zu dem im Video dokumentierten Austausch hat mich eine Frage, die mich schon länger umtreibt: Wie kann man Environments des mobilen Lifestyle konkretisieren, in dem Micro-Märkte dynamisch aus dem Nichts heraus entstehen und Produkte nachfragen, die es noch gar nicht gibt? Wie lassen sich Wissensmanagement und Ausbildung für derart unscharfe Settings der Zukunft konzeptionieren?
Xaviere Masson ist Teil eines innovativen Bildungsprojekts, das sich genau dieser Fragestellung widmet: Die Initiative geht auf den franko-amerikanischen Harvard Professor David Edwards zurück, der letztes Jahrzehnt in Boston/USA das erste "ArtScience Lab" an der Schnittstelle zwischen Kunst, Wissenschaft, Business und Bildung zu diesem Zweck gegründet hat.
Inzwischen gibt es über den Globus verteilt eine Reihe dieser "Creativity in the Post-Google Generation"-Labs. Sie sind unterschiedlich organisiert, arbeiten mit Studierenden und Schülern verschiedener Schulsysteme und Schulstufen und haben individuelle Aufgaben zum Ziel. Allen gemeinsam ist das von Edwards zugrunde gelegte Konzept der "Idea Translation" und das geht so:
Die teilnehmenden Teams eines Lehrgangs entwickeln eine fundierte innovative Idee, machen sich auf die Suche nach beratenden Experten und gehen den steinigen Weg der Realisation. „Das geht nicht…, das kann man nicht…", steht dabei nicht auf dem Lehrplan, "learning by doing and by making mistakes" aber schon.
Heraus kommt dabei eine kulturelle Innovation, ein innovatives Produkt, ein Startup und manchmal auch gar nichts. Auch das ist OK. Hauptsache man geht die Dinge an und baut Barrieren im Kopf ab, die einem Richtung Realisierungsziel im Wege stehen. So faszinierend lebensnah wird Lernen 3.0 also sein!