„Vorsicht Stufe“, steht auf der Haupttreppe der Humbold Universität Berlin, die mich in den Senatssaal, zum „Forum für Internet, Politik und Innovation“ führt. Es steht auf jeder einzelnen der rund 50 Stufen! Fein säuberlich, perfekt zum edlen Marmor passend auf Messingschildern. Vorsicht Stufe Vorsicht Stufe Vorsicht Stufe Vorsicht Stufe Vorsicht Stufe Vorsicht Stufe Vorsicht…
Beim Symposion „Xinnovations“ geht es dann erfreulicherweise weit weniger vorsichtig zu. Hier treffen sich Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik, um mit Weitblick die Themen der digitalen Gegenwart und Zukunft zu diskutieren und „neue Allianzen für technologische Innovationen zu schaffen“.
Thema gestern Nachmittag: Informationstechnologien sind nicht mehr als Stand-alone Anwendungen zu begreifen, sondern sie vernetzen sich und erlangen dadurch immer grössere gesellschaftliche Relevanz. Armin Berger von 3pc hat sich u.a. am Beispiel von Liquid Democracy mit der Frage befasst, wie sich „Onlinepartizipation zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ macht und ob sich komplexe Prozesse wie Politik mittels Software überhaupt sinnvoll partizipativ abbilden lassen. Mathias Schindler von Wikimedia Deutschland gab Einblicke, inwieweit Wikipedias Regeln selbstregulierend durch die Crowd gewachsen sind.
Dr. Hendrik Send, vom Institut für Internet und Gesellschaft stellte das Forschungsprojekt „Innovation Index“ vor, das die Parameter durchleuchtet, die einen Innovationsprozess erfolgreich machen oder scheitern lassen. Interessant daran der Versuch, Innovation zu objektivieren und so reproduzierbar zu machen. Denis Eser von Hyve zeigte Beispiele, wie innovative Marktforschung dazu beiträgt, dass mittels Crowdpower innovative Produkte entstehen. Und Dipl.-Ing. Steffen Heyer von der Technischen Universität Berlin demonstrierte, wie „Kollaborative Produktentstehung im Maschinenbau“ funktioniert.
Die Veranstaltung läuft heute noch mit Schwerpunkten zu Datenschutz- und Sicherheit, Informationelle Fremd-/Selbstbestimmung und E-Democracy.