Eine halbvolle Glasschüssel mit einer Puppe vor sich herzutragen, dürfte eigentlich kein Problem sein, es sei denn, die Utensilien sind Teil von "Save yourself!!!" (2007), einem Artproject des japanischen Künstlers Junji Watanabe. Schwankt die Puppe in der Glasschale, so wird diese Information mittels Technik auf den Gleichgewichtssinn des Trägers übertragen. Der schwankt nun auch.
Heutzutage lässt sich der Nutzer eines Navigationsgerätes noch old fashioned per Visualisierung und Stimmführung an sein Ziel lotsen. Der Schweizer Künstler Martin Frey bietet eine ganz neue Navigationserfahrung. Seine "CabBoots" (2006) lenken den Fußgänger intuitiv zum Ziel, indem sich die Sohlen jeweils in die entsprechende Richtung neigen. Kein lästiges Hantieren mehr mit dem Navi. Künftig kann man per pedes Eis essen und Händchen halten zugleich ;-)
So nah und doch so fern! So ließe sich die Idee der "Inter-Discommunication Machine" (1993) von Kazuhiko Hachiya auf den Punkt bringen. Jeweils zwei Mitspieler agieren miteinander. Beide tragen ein Equipment, das sie per Videokamera und Headset-Monitoren mit Sicht und Geräuschwahrnehmung des Teampartners ausstattet. Sie sollen zueinander kommen, doch nicht selten stehen die beiden Agenten in Reichweite und finden sich trotzdem nicht. Welche Herausforderung, dieser Tausch der Sinne, der partielle Identitätswechsel zwischen ich und Du!
"Viel Lärm um nichts", könnte man die Installation "Tipp-Kick" des amerikanischen Künstlers Joseph Herscher mißverstehen. Mit großem Aufwand werden Gegenstände nach dem Prinzip "Impuls und Bewegung" miteinander zu einer komplizierten Kettenreaktion verknüpft, um letztendlich eine möglichst triviale Aufgabe zu erledigen: In diesem Fall schlägt ein Plastikhammer einer Kickerfigur auf den Kopf (eigentlich auf einen Knopf auf dem Kopf). Das setzt den Fuß des Tipp-Kickers in Bewegung und der kickt den Ball.
Die Parcour Künstler von "Democracia" (ES) scheinen die Gesetze der Schwerkraft ausser Kraft zu setzen. Mauern, Säulen, Häuserkluften überwinden sie scheinbar mühelos. Kein Hindernis ist zu groß, um nicht direttissimo ans Ziel zu gelangen. Wieviele Knochenbrüche nötig sind, um so weit zu kommen, wurde allerdings nicht dokumentiert ;-)
"The Tenth Sentiment" des japaninschen Künstlers Ryota Kuwakubo ist ein Spiel mit Licht und Schatten. Ein Salatsieb, eine Handvoll angespitzter Bleistifte, zwei Papierkörbe mit Gitterprägung… Alltägliche Utensilien säumen die Schienen einer Miniatureisenbahn. Eine Spielzeuglok wirft ihr Scheinwerferlicht voraus und zaubert atemberaubend poetische Schattenwelten an Wand.
Alle Exponate sind Teil der Ausstellung
ARS ELECTRONICA „Impuls und Bewegung“
12. Juli bis 16. September 2012
Volkswagen Automobil Forum
Unter den Linden 21, 10117 Berlin
Mo bis So von 10.00 - 20.00 Uhr
Eintritt frei
Sonntag, 15. Juli 2012
Ars Electronica in Berlin
Freitag, 13. Juli 2012
"Impuls und Bewegung"
Seit gestern ist im Automobil Forum Unter den Linden in Berlin die Ausstellung "Impuls und Bewegung" zu sehen. Zwölf Exponate und eine Reihe von Videoarbeiten machen bis zum 16. September das Thema Bewegung in einem künstlerisch spielerischen Kontext erfahr- und erlebbar.
Einer der Publikumsmagnete ist die Arbeit "Floor" der brasilianischen Künstler Cantoni/Crescenti. Eine lange, blankpolierte Stahlplatte wird durch einen mechanischen Impuls gehoben und gesenkt. Das generiert eine langsam fortschreitende Wölbung der Oberfläche, die sich wie eine Art Welle hin und her bewegt. Schlips und Highheels waren kein Hindernis, in Scharen legte die stylische Installation das spielfreudige Vernissagen-Publikum flach.
Bereits zum dritten Mal kooperieren die österreichische Ars Electronica und das Automobil Forum Unter den Linden für eine gemeinsame Ausstellung zum Themenkontext "Bewegung". Weitere Arbeiten der spannenden Ausstellung werde ich hier im Blog demnächst dokumentieren.
ARS ELECTRONICA „Impuls und Bewegung“
12. Juli bis 16. September 2012
Volkswagen Automobil Forum
Unter den Linden 21, 10117 Berlin
Mo bis So von 10.00 - 20.00 Uhr
Eintritt frei
Mittwoch, 11. Juli 2012
Digitale Stadt in analogen Räumen
Morgen Do 12. bis Sa 14. Juli findet in Potsdam die Veranstaltung "Stadt der Ströme", eine "Tagung zur digitalen Stadt in analogen Räumen" statt. Im Mittelpunkt steht die Idee einer Stadt als digitaler Informations- und Lebensraum.
In dem Veranstaltungshinweis heisst es: "Die Tagung befasst sich mit der Wirkung der globalen Netze, dem Angeschlossensein an 'das Digitale' und geht den Fragen nach, wie dies im Alltäglichen sichtbar wird". Stutzig gemacht hat mich im Einladungstext die Frage "...ob die Informationsgesellschaft die Ortsgebundenheit überwindet". Die digitale Gesellschaft steuert doch gerade auf eine ortsbasierte digitale Lebensweise zu.
Die zur Zeit noch rein virtuellen Communities à la Facebook, Google+, Twitter & Co werden hinaus in die reale Welt drängen. Mit diesen sog. Location based Services lassen sich dann komplexe Informationswelten direkt in die reale Objekt- und Erfahrungswelt eines Nutzers integrieren und mobil aus dem Erlebniskontext abrufen.
Wird sicherlich ne interessante Veranstaltung, also vorbeischauen und mehr darüber erfahren! Informationen zum Event unter www.stadt-der-stroeme.de
Montag, 9. Juli 2012
Sonntag, 1. Juli 2012
Es ist da!
Endlich halte ich es in Händen, mein Galaxy SIII. Bluetooth Headset war wegen verzögerter Lieferung als Extra kostenlos dabei. Die Videoqualität habe ich auf einem HD-Fernseher gecheckt - ist super (max. Auflösung ist fullHD). Goggle Goggles, ein Dienst der Objekte über die Handycam erfasst und erkennt, ist offenbar noch in der Entwicklung: Den nicht verhüllten Turm der Berliner Gedächtniskirche konnte er z.B. nicht erkennen. Vermute mal, dass das Problem der wg. Renovierung verhüllte alte Turm ist. Die Goggle Database braucht anscheinend beider Türme zur Identifizierung. Weiter Infos folgen...