„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“. Generationen wurde diese Logik von Bildung mit auf den Weg gegeben. In einer Gesellschaft angekommen, in der Lernen aus den Kinderschuhen hinauswächst und „Lebenslanges Lernen“ zur Maxime wird, ist diese Lebensweisheit obsolet.
Doch ist unser Bildungssystem gewappnet für den Lifestyle von morgen? Wenn Politik nicht mehr in Parteiprogrammen gedacht wird, sondern eine „Liquid Democracy“ sich Bottom-up organisiert? Wenn Dinge des täglichen Lebens nicht mehr am Fließband, sondern co-creativ mit dem Kunden, in individuellen Lösungsprozessen entstehen? Wenn Micro-Märkte aus dem Nichts erwachsen und Produkte wünschen, die Algorithmen erst im Augenblick der Nachfrage aggregieren?
Mit Büffeln und Pauken eines festgeschriebenen Wissenskanons in der Institution Schule ist diesem aufkommenden Lifestyle nicht mehr Genüge getan. Doch wie könnte ein Lernsetting heute schon aussehen, das lebensnah und flexibel, selbstorganisierend und schnittstellenorientiert, individualisiert und sozial vernetzt ist und die Basiswerte einer Informationsgesellschaft vermitteln kann?
ZorahTV hat User- & Innovation-Researcher Judith Mühlenhoff in Berlin zum Austausch über diese Fragestellungen getroffen. Im oben gezeigten Video gibt sie einen Erfahrungsbericht über die Social Learning Plattform Coursera.org und reflektiert Lernen 2.0.
Mittwoch, 9. Januar 2013
Lernen in der digitalen Gesellschaft
Dienstag, 8. Januar 2013
Wie sozial sind die Sozialen Medien?
Konversationsspiel: Die Künstler Alsleben-Eske-Freunde
Für viele aus der Generation der "Digital Natives" ist das Internet gleichbedeutend mit Facebook & Co. Sie sind in den Sozialen Netzwerken aufgewachsen. Dass (Mit)Teilen der Motor sozialer Vernetzung ist? Logo! Das haben sie im Blut. Aufmerksamkeit? I like! Von der neuen, sozialen Währung hat man sowieso nie genug.
Doch macht all das kontaktieren, kommentieren, anstubsen und vernetzen unsere Gesellschaft wirklich sozialer? Wie sozial sind die Social Tools eigentlich? Was ist dran an der Sozialen Revolution?
Mit diesem Thema beschäftige ich mich zur Zeit intensiver. Mein Beitrag wird Teil einer Publikation über Konversationskunst sein, die die beiden Netzkünstler Kurd Alsleben und Antje Eske demnächst herausgeben. Spannend an ihrer Sichtweise: Sie bringen die neuen Sozialen Medien in Zusammenhang mit vergangenen Konversationskünsten und -kulturen. Auf ihrer Projekt-Website kommunikationskunst.org heisst es dazu:
"Social Software-Dienste wie Facebook, Twitter oder virtuelle Welten wie Second Life erzeugen neue Formen des zwischenmenschlichen Umgangs. Kurd Alsleben, Antje Eske und Freunde – Künstler, Philosophen und Wissenschaftler – erkunden, welche künstlerischen Möglichkeiten mit diesen neuen Kommunikationsformen auftreten und entwickeln eine Kunst der Konversation, die auf eine lange Tradition verweisen kann: von der antiken »ars sermonis«, den Musenhöfen der italienischen Renaissance, der französische Salonkultur des 17. und 18. Jahrhunderts, bis zum Surrealismus und Dadaismus des 20. Jahrhunderts." Mehr...