digitaler Adventkalender
Dieser Adventkalender der anderen Art ist eine Kreation des Creation Center der Deutschen Telekom T-Labs Berlin. Für jeden Tag bis zur Bescherung wird ein QR Code freigeschaltet. Den scannt man mit seinem mobilen Handheld ein und wird per Link zu einer virtuellen Überraschung weitergeleitet. Mal ist das eine Anleitung für besonders gestaltete Weihnachtskarten, mal heisse Backtipps und mehr.
Julia Leihener, Gründungsmitglied des Telekom Creation Center, ist Initiatorin des digitalen Adventkalenders. Habe sie heute eigentlich getroffen für Interview und Gespräch zum Thema "Lernen im mobilen Lifestyle von morgen". Seit Herbst dieses Jahres nehme ich als Expertin an der "Initiative Lernen in der digitalen Gesellschaft" teil und werde im Januar ausführlich über unsere Arbeit berichten.
Donnerstag, 20. Dezember 2012
*~*~+ Creative Christmas +~*~*
Donnerstag, 13. Dezember 2012
"Sind wir bereit für die Innovationen von morgen?"
Der Diskurs muss hinaus in die breite Öffentlichkeit!
„Hightech-Champion Deutschland – sind wir bereit für die Innovationen von morgen?“ war die Fragestellung eines interessanten Panels in der „stiftung neue verantwortung“ am Berliner Potsdamerplatz.
Gäste waren Prof. Dr. Thomas Prefi (CEO von der P3 Ingenieurgesellschaft), Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves (Professor für E-Governance & Innovation Hertie School of Governance) und Matthias C. Wendt (CEO, InnoFocus Initiator). Moderation: Martin Schössler (Fellow, stiftung neue verantwortung Associates, Forschungsprojekt “Zukunft der Innovation”).
IMPULSE
"Wir arbeiten in Strukturen von Gestern mit Methoden von heute an Strategien für Morgen […]“. Natürlich durfte das bekannte Statement des deutschen Wirtschaftswissenschaftlers Knut Bleicher bei so einem Thema nicht fehlen. Sind Kultur und Struktur die wesentlichen Hindernisse von Innovation in Deutschland? Wie verändert die gesellschaftliche Demokratisierung den Innovationsprozess? Welche Rolle spielt dabei Open Innovation? So einige der zentralen Fragestellungen, die im Raum standen.
OPEN INNOVATION
Die Runde konstatiert, dass der Begriff Open Innovation wissenschaftlich unterdefiniert ist und analysiert, visioniert:
Vielleicht brauchen wir in Zukunft gar keine grossen Unternehmen mehr und damit auch keine grossen Anlauffinanzierungen? Bei Crowd Funding ist das Risiko des Einzelnen so minimiert, dass der Anschub von offenen Innovationsprozessen bemerkenswert niederschwellig wird. Der Einsatz muss noch nicht mal monetär sein, auch Optionen sind gefragt. Mitmachen ist werthaltig und sozial integrativ…
Als Beispiel wird u.a. die US-amerikanische Initiative „Local Motors“ genannt. Unter dem Slogan „Empowering a World of Auto Makers“ agiert eine mobile Community, die Autos mit innovativen Werkstoffen nicht nur ganz nach ihrem Geschmack entwirft, sondern diese nach dem Crowd-Funding Prinzip wirtschaftlich erfolgreich auch in die Realität umsetzt. Wer will, kann sich jetzt sein Wunsch „Kit Car“ im Baukastenprinzip bauen lassen oder legt in sog. Micro-Factories selbst Hand mit an.
Der grosse Internet Pionier Howard Rheingold hat bereits 2003 konstatiert, dass die virtuellen Communities in das reale Leben hinauswachsen. Das Mission Statement von Local Motors macht deutlich, was Rheingold damit gemeint hat: „Local Motors isn't just a community that comes up with ideas; it's your portal for bringing ideas to life.”
MÄRKTE VON MORGEN
Ich denke es ist müssig, die Crowd-Innovationen von morgen aus hergebrachten Unternehmens-, Produkt- und Prozesslogiken ableiten zu wollen. Zu anders wird deren Philosophie nämlich sein.
Die eigentliche und alles definierende Ur-Innovation ist der gesamtgesellschaftliche Paradigmenwechsel selbst: Die Digitale Revolution hat die Menschen ermaechtigt, ihr Wissen global zu teilen. Die Soziale Revolution hat sie gelehrt, dass auch der Einzelne, wenn er sich vernetzt und austauscht, mit diesem Wissen enorme Meinungsautorität und Definitionsmacht erlangen kann. Die mobile Revolution wird uns weisen, wie mittels Strategien mit Präfixen wie Open-, Crowd-, Co- und Bottom-up maßgebliche Innovationen in sich selbst definierenden Märkten entstehen.
Diese Märkte der Zukunft haben nichts mit den monolithischen Global Playern von heute am Hut. Dort wird bestehen wer nah dran, flexibel, modular und aggregierungsfähig ist. Und dass es diesen Märkten nicht an Selbstbewusstsein mangeln wird, mögen folgende Statements paraphrasieren:
„Der neue Marktplatz gefällt uns viel besser. Tatsächlich schaffen wir ihn uns nämlich selber. […] Ihr seid eingeladen, aber es ist unsere Welt. Zieht eure Schuhe an der Tür aus. […] Wir wollen, daß ihr 50 Millionen von uns genauso ernst nehmt wie einen Reporter vom Handelsblatt. […] Wir haben Besseres zu tun, als uns darüber Sorgen zu machen, ob ihr euren Wandel noch rechtzeitig in den Griff bekommt, um mit uns ins Geschäft zu kommen. [...] Denkt mal darüber nach: Wer braucht hier eigentlich wen?“ Mehr gefällig? Siehe ->Cluetrain Manifest ;-)
FAZIT
Hohes Bildungsniveau, IT-Affinität, erstklassige Organisationskulturen, kritisches Querdenkerpotential mit jahrzehntelang gewachsener Tradition: Ich denke Deutschland hat gute Voraussetzungen für die Innovationen von morgen. Nur frage ich mich, warum der Aufbruch dorthin so zögerlich geschieht? So wenig neugierig und explorativ! Worauf warten wir?