Mittwoch, 1. August 2012

"The Future Archive" - MIT


Lichtobjekt (Ausschnitt) - Olafur Eliasson

Am Sonntag war ich kurz entschlossen bei der Finissage der Veranstaltungsreihe "The Future Archive" im Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.). Seit Anfang Juni gab es dort mehrere Events zu diesem Schwerpunkt. Schade, ich habe keines davon mitbekommen und konnte auch keine Dokumentation der einzelnen Veranstaltungen finden. Ich weiss ja nicht, was ich versäumt habe, aber das Thema ist brandheiss, beginnt doch Cloud-Computing gerade unsere bisherigen Kulturen des Archivierens völlig auf den Kopf zu stellen.


"Black Film" (1965-69, Snapshot) - Aldo Tambellini

Vor Ort gab es von der Kuratorin der Reihe "The Future Archive", Prof. Ute Meta Bauer (Massachusetts Institute of Technology, Cambridge|USA), eine Einführung in das begleitende Ausstellungsprojekt. Es greift künstlerische Ansätze der 1970er und 1980er Jahre aus dem Kontext des Center for Advanced Visual Studies am MIT auf und zeigt, wie aktuelle interdisziplinäre Positionen künstlerisch darauf reagieren.


Kochkunst - Dieter Froelich

Am gleichen Arbend war Sommerfest des n.b.k. Für das kulinarische Begleitprogramm stand man bei netten Gesprächen und smarten Temperaturen draussen im Innenhof in der Schlange und wartete, bis die Kochkunst von und mit Dieter Froelich und seiner "Restauration a.a.O" einen Output in Puddingform produzierte. Auf dem Speiseplan standen "Fleischpudding mit Cumberland-Sauce" und "Steinpilzpudding mit flüssiger Butter".


"Restauration a.a.O." - Dieter Froelich

Um 20 Uhr wurde ich von der ziemlich sinustonlastigen Klangperformance von Florian Hecker (Wien) nochmal ordentlich durchgerüttelt. "Das ruft Hörwahrnehmungen hervor, die nicht auf realen Tönen basieren", erfuhr ich von Robert, dem Kurator des Sound Acts sinngemäß. Ich musste an die beeindruckenden Performances des amerikanischen Soundkünstlers Z'EV, an die Glenn Branca Band und andere ohrenbetäubende Kunst- und Erkenntnisformen der letzten Jahrzehnte denken und was wohl damals mein Trick war, dass vordergründige Ohrenpein zum Kunstgenuss wurde.